Meine eigene DT

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Diese Seite ist leider noch "Under construction" - ungefähr genauso wie meine kleine DT-Maschine ... ;)

Ich werde mich aber bemühen, regelmäßig die neuesten Entwicklungen hier zu dokumentieren !

 

Wobei natürlich zu bedenken ist, daß eine kleine DT immer eine Baustelle bleibt ... :)) 

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Nebenstehend ein kleiner Eindruck von meiner DT 50 M,  so wie sie nach dem Kauf bei mir abgeliefert wurde ... ^^  ... zum Glück ist dieses Bildchen sehr unscharf und verwaschen.

Die Sitzbank ist eingerissen, abgepolstert und hat ein paar Farbflecken, auf dem Teil ist eine Gianelli-Auspuffanlage installiert (natürlich illegal, dafür mehr Leistung), der Lack ist ein Mintgrün aus der Spraydose, dort, wo er nicht abgeplatzt ist ...

Die Batterie ist nicht vorhanden und das Bremslicht überbrückt - dies sorgt dafür, daß beim Bremsen der Stromkreis zusammenbricht und man im Dunkeln steht ... ist aber eigentlich gar nicht soooo schlimm, da  Birnchen mit 12 Volt verbaut waren, welche aber in der kleinen DT nur mit den vorgesehenen 6 Volt versorgt wurden und daher lediglich müde und trübe vor sich her funzelten. 

 

Die montierten Federbeinchen stammen aus dem Zubehörhandel und sind für ein Fahrergewicht ab 210 kg ausgelegt - macht aber gar nix, denn ihr Durchmesser paßt nun gar nicht auf die DT und sie bleiben an diversen Rahmen- und Anbauteilen hängen, so daß kein Einfedern möglich ist ... *lol* ... hätte ich einen Starr-Rahmen-Chopper gewünscht, wäre dies eine optimale Basis !

Auf dem Bildchen nebenan könnt ihr Euch mal in etwa den Größenunterschied anschauen. Ein Federbein der kleinen DT liegt dabei oben, das nachgerüstete Federbein ist unten ... ^^ 

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Die Tauchrohre der Vorderradgabel waren nur leicht festgerostet und konnten ruckartig bewegt werden, das Lenkkopflager unterstützte dies durch solide Rastung in Stufen, die Schalen sind halt auf ... :(

Der Vergaser hat Wasser gezogen und sprotzt im oberen Drittel, das Zündkabel hat noch einen Aufdruck mit einem Stern und läßt sich anhand kyrillischer Beschriftung als ein Teilchen aus sowjetischer Produktion identifizieren (gänzlich ohne Funkentstörung), ein bißchen Rost hier und da ist auch vorhanden ...

Die ganze Angelegenheit hat mich (ohne Transport ) 330 Euros gekostet - durchaus im Rahmen für ein "fahrbereites Mokick" - fahrbereit heißt hierbei: "Könnte anspringen und aus eigener Kraft mit Fahrer ca. 100 m weit zurücklegen, bevor sie abstirbt."


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Ein bißchen besser kann man die Farbe in der Garage erkennen - ein freundliches "Lindgrün" - wahrscheinlich aus einem Farbkatalog für Kachelfliesen der Jahre 1972 bis 1974 ausgewählt ...*würg*

Ach ja ... Benzinhahn tropft ein wenig und der schwarze Lack auf dem Zylinder und Zylinderkopf hat seine Schutzfunktion seit längerem aufgegeben ... da der Zylinderkopf aus Aluminiumguß besteht war dies dort kein Problem, dafür blühte der Gußzylinder schön rot auf .... :))

Zunächst wurde das angeschlagene Maschinchen zerlegt, die Lackteile wurden in einer Malerwerkstatt gesandstrahlt und neu grundiert. Der Farbauftrag erfolgte mittels Spraydose auf dem Balkon, die Versiegelung mit Klarlack zum Abschluß erneut in der Werkstatt.

 

Ein Überbleibsel aus der Anfangszeit blieb allerdings doch erhalten: Reste der Grundfarbe !

Meiner Freundin gefiel nach einer Weile der Eingewöhnung das "Lindgrün" - nach etlichen Diskussionen und langwieriger Suche nach zum Charakter der DT passenden Farben haben wir uns für eine Zweifarbenlackierung entschieden.

Diese Lackierung gabe es bei keinem DT-Baujahr auch nur in ähnlicher Form ... ^^ ... zusätzlich zu den Blech- und Plastikteilen wurden auch noch die Halterungen der Kotflügel, Lenkkopf, Lampentopf, Kettenschutz mitlackiert (auf den Orginalmaschinen sind diese Teile einheitlich schwarz in der Rahmenfarbe).

Außerdem ist die Linierung auf den Kotflügeln schon zu Zeiten der DT "out" gewesen ... ^^  

 

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Während der Lackieraktionen blieb viel Zeit übrig, um sich auch mal anderen Bauteilen an der Maschine zu widmen. Die eingerissene Sitzbank wurde neu bezogen und die Motordeckel ebenfalls gestrahlt, danach geschliffen und poliert.
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Nach den ersten Schleifgängen mit 400er- und 600er-Körnung war natürlich noch wenig zu sehen, erst nach der 800er-Körnung und der groben Vorschleifpaste gab es das ersehnte Erfolgserlebnis. Leider konnte ich das Endergebnis nicht so recht mit meiner bescheidenen Fotoausrüstung einfangen, da die Motordeckel immer durch den Blitz weggeflasht wurden ... ursprünglich waren die Teile mit silbernem Motorlack lackiert.

 

 

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Nachdem noch die Chromteile aufpoliert waren, ergaben die überarbeiteten Einzelteile zusammen mit den neu lackierten ENDLICH wieder ein "Rolling Chassis" ...

Das Motörchen wurde hierbei aus den besterhaltenen Kolben, Zylindern, Köpfen und Vergasern zweier Reserveaggregate zusammengeschraubt.

Der Zylinder war hierbei abweichend vom 2M4-Orginal ein 2WI-Nachbau aus Taiwan, etwas drehfreudiger, etwas mehr Leistung, jedoch diesselben Abmessungen in Bohrung, Hub und Kanälen. Lediglich die übel aussehenden Gußgrate wurden von mir mit einem Dremel geglättet ... 

Die Membran und der Ansaugstutzen stammen aus einem Nachfolgemodell, der DT 50 R, und besitzen drei Klappen im Unterschied zu den zwei Klappen der          DT 50 M. 

 

 

Tja - dafür sah es noch ganz schön wirr aus im Lampfentopf ;)

Zwar habe ich vor dem Zerlegen der Maschine für das Lackieren noch sämtliche Kabel mit Fähnchen versehen, aber durch die dranvolle Enge im Lampentopf wurde es in der dunklen Garage zum Geduldsspiel, die passenden Steckverbindung zu finden *seufz*

Außerdem sind bei der DT 50 M im Verlauf der Produktion die Kabelvberbindungen von Japanstecker auf Systemstecker umgerüstet worden. Eigentlich eine bequemere Angelegenheit - jedoch nicht, wenn man für eine alte Maschine Ersatzteile sucht .... man findet immer die falschen Anschlüße. Daher habe ich in einem Rundumschlag die meisten Kabel wieder auf einfache Japanstecker rückgerüstet. 

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Kaum war die Maschine wieder in Betrieb genommen und hatte erfolgreich die ersten 20 Kilometerchen Probefahrt absolviert, kam der erste Rückschlag:

 

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Meine kleine DT hatte sich über Nacht eingenäßt ......

Dabei habe ich beim Zusammenbau einen kompletten nagelneuen Dichtungssatz verwendet. Doch sowohl der Seitendeckel auf der Kupplungsseite wie auch die Dichtung der Ölpumpe erwiesen sich als undicht, die eine Dichtung ließ das Getriebeöl rauströpfeln, an der Ölpumpe lief langsam der Öltank für die Gemischschmierung leer (natürlich allerfeinstes vollsyntetisches Zweitaktöl, biologisch abbaubar). Die Deckel und die Ölpumpe konnten mit großzügigem Einsatz von Dirko Dichtmasse wieder überzeugt werden, ihrer Verpflichtung zum Erhalt wertvoller Betriebsstoffe im Motor nachzukommen.

Während ich mich jedoch noch über die "Qualität" der Dichtungen aus dem Zubehörhandel ärgerte, taten sich nunmehr neue Baustellen am Zylinderfuß und Ansaugstutzen auf: Beim Hochhebeln des Zylinders faserte die Dichtung auf - wobei sie auch schon vorher ihrem Namen keine Ehre gemacht hatte.

Also erneut Löcher am Motorrad mit Dirko stopfen .... um anderen DT-Besitzern ähnliche Erfahrungen zu ersparen: der Dichtsatz war von dem Hersteller Athena für den Preis von 6,95 Euro. Ziemlich viel Geld für Dichtungen, die bei mir ca. 30 km und drei Tage im Einsatz gehalten haben. Erstanden wurde dieser Satz bei einem bekannten Versandhandel für Motorradzubehör, der mit dem Buchstaben G anfängt und an den Vornamen des Herrn von Berlichingen erinnert - und an seinen markantesten Ausspruch auch ! 

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Doch natürlich gibt es auch erfreuliche Erlebnisse in der Schlußphase des Wiederaufbaues:

Zusammen mit meiner Freundin bin ich zum nächstgelegenen, freundlichen YAMAHA - Dealer gefahren und habe mir dort Tank - Embleme ausgeguckt, natürlich mit den drei gekreuzten Stimmgabeln, welche Kenner´n die Marke verraten und hübsch in Chrom .... 

Da wir uns ob der benötigten Größe unschlüssig waren, haben wir ein paar verpackte Embleme mitbekommen und konnten diese draußen an der Maschine ausprobieren - wir haben uns natürlich für das größte und fetteste Abzeichen entschieden, welches wohl von der neuen XVZ 1900 A stammte und mehr Durchmesser besitzt als der Kolben einer viertaktenden XT 500 !   

 

 

 

Natürlich darf man bei einem Neuaufbau der kleinen DT die wichtigen Details niemals aus den Augen verlieren .... ^^

Da ich mich sowieso gerade auf dem OCC - Trip ("WO IST PAULY ? - WIR MÜSSEN HIER EIN BIKE BAUEN !") befinde habe ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, bis ich ENDLICH Ventilkäppchen in Grün passend zur Farbe des Motorrades gefunden habe .... :))

Durch diesen Sahnetupfer auf meinem DT-Törtchen hebe ich mich wohltuend von der Masse der zweirädrigen Konkurrenz ab .... :))  

 

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